Was Du heute kannst besorgen, dass verschiebe gern auf morgen.

 Grit Fruß
 30. Juli 2024

“Was Du heute kannst besorgen, dass verschiebe gern auf morgen.”

So oder ähnlich lustig wird über Aufgaben gesprochen, auf welche man keine Lust hat. Und da gibt es leider oft einiges im Leben. Die Steuererklärung will gemacht werden. Schon lange möchten die Fenster geputzt werden. Eigentlich müsste man auch Tante Erna anrufen.

Jeder kennt und hat sie - die ungeliebten Aufgaben. Aber eigentlich hat man keine Lust, keine Zeit, ist zu müde. Plötzlich werden andere Sachen erledigt, welche einem schnell und leicht von der Hand gehen, nur damit man um “die eigentliche ungeliebte Aufgabe” drum herumkommt.

Die Aufschieberitis – Prokrastination - hat zugeschlagen. Warum ist das so und was kann man dagegen tun?

Die Gründe für Prokrastination können vielfältig sein. Hier einige der Wichtigsten:

  1. Perfektionismus: Personen, die hohe Ansprüche an sich selbst stellen, neigen oft dazu, Aufgaben aufzuschieben, weil sie befürchten, nicht das perfekte Ergebnis zu erzielen.
  2. Mangelnde Motivation: Wenn das Interesse oder die Motivation für eine Aufgabe fehlt, ist es wahrscheinlicher, dass man sie aufschiebt.
  3. Schlechte Zeitmanagementfähigkeiten: Schwierigkeiten beim Planen und Priorisieren von Aufgaben können dazu führen, dass man den Überblick verliert und Aufgaben nicht rechtzeitig erledigt.
  4. Ablenkungen: In einer Welt voller Ablenkungen, sei es durch soziale Medien, Fernsehen oder andere Freizeitaktivitäten, kann es leicht passieren, dass man wichtige Aufgaben aufschiebt.

Um Aufschieberitis zu überwinden, können verschiedene Strategien hilfreich sein, wie z.B.

  1. Verabschiede Dich von Perfektion – Du wirst Sie nie erreichen. In den meisten Bereichen sind 80% vollkommen ausreichend.
  2. Sind Aufgaben mit negativen Gedanken behaftet, hat man logischer Weise, wenig Lust auf diese. Hier hilft es seinen Blick zu wandeln. Finde die positiven Seiten an der Aufgabe, z.B. wenn ich jetzt die Steuererklärung durchziehe, kann ich bald mit einer Erstattung vom Finanzamt rechnen. Davon gönne ich mir dann etwas Schönes.
  3. Es ist ratsam große Aufgaben in kleinere, überschaubare Schritte über einen längeren Zeitraum aufzuteilen. Trage Dir diese als Termin in deinen Kalender. Nutze dafür z.B. die Pomodoro-Technik. Arbeite in kurzen fokussierten Intervallen und gönne Dir regelmäßige Pausen.
  4. Nur mal schnell ins Handy geschaut und schwups ist wieder eine halbe Stunde vergangen. Stell Dein Handy in den Flugmodus. Sprich mit Deiner Familie darüber, dass Du jetzt ungestört arbeiten möchtest und danach wieder für alle da bist.

Hier noch mein ganz persönlicher Tipp, für Dinge, welche Dir vielleicht Unbehagen bereiten. Wenn Du z.B. eine Tätigkeit zum ersten Mal tust oder wo Du absolut deine Komfortzone verlässt: Nimm Dir 5 Minuten Zeit und fühle einfach mal in die Minute danach, wenn die Tätigkeit vollbracht ist. Spüre vorab schon das Wohlgefühl und den Stolz in Dir, wenn du es gemeistert hast. Probiere es einfach mal aus. Diese Methode habe ich vor vielen Jahren im Podcast von einem bekannten Rapper und Systemcoach als Meditation gehört und finde es immer wieder hilfreich. Ich wünsche Dir gutes Gelingen.